Faya Namenlos

Die Prequel zur Fantasyserie «Die Treppen der Ewigkeit»

Buch und eBook Faya Namenlos

Faya Namenlos, ich werde deinen grausamen Meister zu Fall bringen. Dazu brauche ich deine Hilfe.

Seit vielen Jahren spinnt der Zunftmeister der Mördergilde seine Intrigen in der Stadt Eterna und den Königreichen des Kontinents. Seine gewaltsam versklavten Lehrlinge und Auftragsmörder behandelt er mit beispiellosem Sadismus. Selbst die Flucht in den Tod bleibt ihnen verwehrt. Nur die bedingungslose Freundschaft, die sie heimlich untereinander pflegen, bringt etwas Licht in das Dunkel ihrer Existenz.

Völlig unerwartet erhält Faya, das einzige Mädchen, das der Meister je stahl, ein verlockendes Angebot. Doch handelt es sich dabei um eine Falle? Oder bietet sich ihr tatsächlich die Chance, ihre geliebten Freunde zu retten?

Die Novelle «Faya Namenlos» bildet die Vorgeschichte zu Isa Days berührender Fantasy-Reihe «Die Treppen der Ewigkeit», in der scheinbar verlorene (erwachsene) Protagonisten eine zweite Chance erhalten.

Wer intelligente, märchenhafte und magische Fantasy für Erwachsene mit detailliert ausgearbeiteten Protagonisten und Welten, einer Mörderzunft, Zeitreisen, Romantik, magischen Tieren, Liebe und Humor mag sollte auf seine Kosten kommen.

Die Bände der Serie «Die Treppen der Ewigkeit» sind als Ein- oder Zweiteiler in sich abgeschlossen, haben eigene Protagonisten und können für sich allein gelesen werden. Wer der Serie treu bleibt, wird über die verschiedenen Bände hinweg größere Zusammenhänge erkennen und liebgewonnenen Charakteren wiederbegegnen.

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Übersicht der bisher erschienenen Bände:

Titelbild «Faya Namenlos» von Isa Day (Fantasyroman)
Titelbild «Wolf des Südens» von Isa Day (Fantasyroman)
Titelbild «Raghi der Schatten» von Isa Day (Fantasyroman)

LESEPROBE

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Isa Day

Faya Namenlos

Die Treppen der Ewigkeit

Pongü

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1. Auflage 2019

© 2019 Isa Day und Pongü Text & Design GmbH, Meilen, Schweiz

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Isa Day

eBook: ISBN 978-3-906868-19-6
Taschenbuch (Amazon): ISBN 978-3-906868-22-6

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Kapitel 1

Erschöpft kämpfte sich Faya die Treppen der Ewigkeit hoch. Wieder einmal befand sie sich auf der Rückreise aus einer gefährlichen und fremdartigen Vergangenheit. Die Mission war gut verlaufen, hatte sie aber ausgelaugt.

Wann immer sie die verdammten Treppen benutzte, um die unverständlichen Befehle des Meisters auszuführen, behielt er ihr geliebtes Mörderpferd — Maysha — als Pfand, damit sie nicht in längst vergangene Zeiten verschwand. Das zwang sie dazu, Entfernungen rennend zu überwinden.

Ein anderes Pferd mitzunehmen kam nicht in Frage. Kein Krieger begab sich mit unerprobten Verbündeten in Gefahr, solange es Alternativen gab.

Für ihre Entscheidung bezahlte sie mit körperlicher Erschöpfung.

Nicht ideal, um eine steile und schwach beleuchtete Wendeltreppe von unbestimmter Höhe zu erklimmen.

Bei früheren Missionen hatte Faya versucht, die zurückgelegten Stockwerke zu ermitteln und nach jeder vollständigen Umdrehung der Treppen eins hochgezählt. Fünf Reisen ergaben jedoch inkonsistente Resultate für den Abstieg in die Vergangenheit, die dabei zurückgelegten Jahre und die Rückreise in die Gegenwart. Da hatte sie aufgegeben.

Der Abstieg dauerte so lange, wie er dauerte, und das Gleiche galt für den Aufstieg.

Die Rückkehr in die Gegenwart von dieser Mission schien ewig zu dauern — und die Treppen zeigten sich ungekannt bösartig.

Ihre Grundanordnung blieb immer gleich. Auf den ersten Blick wirkten sie wie jede Wendeltreppe in einem schmalen Verteidigungsturm, obwohl sich die Stufen gegen den Uhrzeigersinn nach oben wendelten.

Der Abstand zwischen der Mittelsäule und der Außenwand, beide aus grob gemeißelten Steinen erbaut, betrug etwa zwei Schritte. Streckte Faya ihre Arme aus, konnte sie den Stein auf beiden Seiten mit ihren Handflächen berühren.

Hier endete die Ähnlichkeit mit einer gewöhnlichen Wendeltreppe.

In unbestimmten Abständen öffneten sich in der Außenwand Türen, die wie Bilderrahmen den Blick in die Vergangenheit erlaubten. Einige von ihnen waren schmal und aus schlichtem Holz, andere Steinportale in verschiedenen Größen. Die Szenen, die sie zeigten, unterschieden sich in der Tageszeit, Jahreszeit und Umgebung und reichten von perfekter Harmonie bis hin zu Tod und Zerstörung.

Von der ersten Reise an achtete Faya darauf, ohne hinzuschauen an den Öffnungen vorbeizueilen. Neugier konnte tödlich sein, und die Treppen führten sie immer unfehlbar zu der Tür, die sie nehmen musste.

Auf einer ihrer letzten Reisen war sie jedoch auf ein massives Portal aus schwarzem Stein gestoßen, das die Regeln von Zeit und Raum zu verzerren schien. Die Türpfosten, der Sturz und die Schwelle trugen Schnitzereien von okkulten Symbolen und seltsamen Tieren, die im Licht der flankierenden Fackelsäulen zu tanzen schienen. Wie von einem schwarzen Zauber gezwungen, hatte sie hindurchgeschaut und die Hölle erblickt — die seitdem zu einem beliebten Handlungsort für ihre häufigen Alpträume geworden war.

Heute fehlte das Portal zur Hölle glücklicherweise, dafür waren alle Szenen verschwunden. Jedes Portal, egal ob schlicht oder reich verziert, klaffte wie ein schwarzes Loch, das nur darauf wartete, sie zu verschlucken, und die in unregelmäßigen Abständen montierten Wandhalterungen trugen keine Fackeln. Faya musste sich in einem schwachen grauen Licht ungewisser Herkunft zurechtfinden.

Und dann die Schlammlawine!

Auf einer guten Reise zeigen sich die Treppen trocken und etwas staubig wie jeder alte und verlassene Ort. Schlimmere Erscheinungsformen umfassten nasses, rutschiges Laub, Flechten, Spinnweben dicht wie Vorhänge oder eine klamme Feuchtigkeit, die einem Reisenden bis in die Knochen drang.

Diese lästige Mischung aus Geröll und Schlamm war neu.

Innerhalb weniger Windungen wurden die Stufen so tückisch, dass Faya sich entschied auf allen vieren zu klettern.

Während die körperliche Anstrengung jeder Mission einen hohen Tribut forderte, hatte sich die psychische Belastung als noch schlimmer erwiesen.

Jedes Mal, wenn Faya die Treppen der Ewigkeit nutzte, verließ sie ihre Zeitlinie und betrat diese bei ihrer Rückkehr im identischen Moment wieder — ohne eine Sekunde gealtert zu sein, egal ob ihre Mission Tage, Wochen oder Monate gedauert hatte. Als Folge davon entsprach ihre gefühlte Lebenszeit nicht mehr der ihrer Freunde, was gravierende Auswirkungen auf ihren Verstand hatte.

Darüber hinaus machten die Befehle des Meisters für diese Sondermissionen wenig Sinn und umfassten nur selten Mord. Stattdessen transportierte Faya verschlüsselte Nachrichten und gewöhnliche Gegenstände, oder musste etwas beobachten und Bericht erstatten.

Erleichtert entdeckte sie die ersten Anzeichen eines vertrauten orangefarbenen Glühens, das zu ihr nach unten sickerte. Und da war er, der Ausgang.

Faya krabbelte auf die Steinstufe, die die Gegenwart kennzeichnete. Die daran anschließende Tür war schlicht und sah aus wie viele andere, die den Weg nach oben säumten, aber ein diffuser oranger Glanz umspielte ihren Rahmen und dahinter erstreckte sich ein dunkler, bodenloser Abgrund.

Sie erhob sich mit einem erleichterten Seufzen und wollte den Abgrund betreten, als ihre Umgebung schwarz wurde und sie gegen etwas prallte, das sich wie ein riesiger Sack Knochen anfühlte.

Im Fallen zog Faya ihre Messer. Irgendwie fand sie Halt, nachdem sie nur wenige Stufen nach unten gestürzt war, und stellte sich ihrem Angreifer mit erhobenen Messern.

Ihr Verstand erstarrte.

Eine Gestalt in einem schwarzen Kapuzenmantel versperrte die Tür — angesichts der beachtlichen Körpergröße ein Mann. An seiner Kapuze vorbei konnte Faya Ausschnitte der riesigen Höhle draußen erkennen. Der Rest von ihm versiegelte den Türrahmen wie eine Luke. Er hatte die Hände in die gegenüberliegenden Ärmel seines Mantels geschoben.

Das war Einschüchterung vom Feinsten. Er sprach nicht, bewegte sich nicht, aber seine Haltung ließ keinen Zweifel. Er würde sie nicht durchlassen.

Faya überlegte, wie sie reagieren sollte. Sie war eine kleine, schmächtige Frau. Ihre Freunde verglichen sie manchmal mit einem wilden und halb verhungerten schwarzen Kätzchen. Dennoch gehörte sie zu den tödlichsten Auftragsmördern der Gilde, war vielleicht sogar die tödlichste von allen.

So unterschätzte der Mann sie wahrscheinlich.

Allerdings verleitete seine Stille wahrscheinlich sie dazu, ihn zu unterschätzen. Er kam ihr nicht wie ein Mensch vor. Um sie herum zeigten die Treppen wieder ihr normales langweiliges und staubiges Erscheinungsbild. Hatte er die Veränderung bewirkt?

«Ich bitte um ein Wort mit dir, Faya Namenlos», sprach er unerwartet. Seine Stimme war tief und etwas brüchig — die Stimme eines alten Mannes.

Faya steckte ihre Dolche zurück in die Scheiden. Sie brauchte sie nicht, um zu töten, und sie schienen in diesem Fall wenig hilfreich. «Wer fragt?», wollte sie wissen.

«Ich sage es dir gleich, aber zuerst möchte ich dir etwas zeigen. Gib mir dein Versprechen, dass du mich anhörst und nicht fliehst, bis ich dir Lebewohl sage.»

Sie spottete. «Das Versprechen eines Auftragsmörders?»

Er zeigte keine Reaktion. Also wusste er es.

«Das Wort einer jungen Frau, die den Mann hasst, der sie versklavt hat.»

«Ich verspreche es», sagte Faya.

«Dann folge mir auf den Abgrund.» Er gab die Türöffnung frei, seine Bewegungen zu geschmeidig für einen alten Mann, und wartete draußen.

Faya kletterte die letzten Stufen hinauf und trat an seine Seite. Von Nahem war er nicht so riesig wie erwartet. Ihr Scheitel erreichte seine Schulter, was ihn groß, aber nicht hochgewachsen genug machte, um aus einer Menge herauszustechen.

Wie immer, wenn sie auf den Abgrund trat, quittierte ihr Geist den Dienst und ihr Magen rebellierte. Es gab nur noch wenig Magie in der Welt. Ihre Überreste zeigten sich in Menschen oder Dingen, die nicht ganz so waren, wie sie sein sollten. Aber wie viel von dieser Seltsamkeit durch Magie und wie viel durch Täuschung entstand, war nur selten zu erkennen.

In einer solchen Welt sollte ein Ort wie der Abgrund nicht existieren. Sie standen in einer riesigen Höhle auf leerer Luft über einer Schlucht aus schwarzem Nichts. Hoch über ihnen wirbelte grauer, orange angehauchter Nebel, und hinter ihnen …

Faya schaute über die Schulter.

Mitten im Raum schwebten die Treppen der Ewigkeit in der Leere und drehten sich langsam. Im Nebel hoch oben nahmen durchscheinende Stufen Gestalt an, deren Konturen orange leuchteten. An ätherischen Lichtfäden aufgehängt wendelten sie sich in die Gegenwart herab, wo sie versteinerten und im Abgrund der Vergangenheit verschwanden.

«Wenn du Fragen hast, darfst du sie stellen», bot der Mann an.

«In meinem Beruf wird man für Neugier getötet. Und ich habe so viele Fragen, dass ich nicht wüsste, wo beginnen.»

[…]

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«Faya Namenlos»

von Isa Day

Die Prequel zur Fantasyserie «Die Treppen der Ewigkeit»

Buch und eBook Faya Namenlos

 

Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2019

116 Seiten

erhältlich bei Amazon als eBook (auch für Kindle Unlimited) und Taschenbuch

ISBN eBook: 978-3-906868-19-6
ISBN Taschenbuch (Amazon): 978-3-906868-22-6

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