Liebesroman «Stürmische Verzauberung»

Sympathische Helden. Ein bezaubernder Ort. Liebenswerte Tiere.

Dancing Coons, eine Kleinstadt im Adirondacks-Gebirge.

Für den Feuerwehrmann Asher Blake ist sein neuer Job im hintersten Winkel des Staates New York zuerst nur ein Notnagel. Doch als er Josie Comeaux, seine liebenswert-ungeschickte Vermieterin, und ihr bezauberndes Katzenrudel kennenlernt, ist es um sein Herz geschehen und auch dem Charme des Orts mit seinen offenen, naturnahen Einwohnern lässt sich nur schwer widerstehen.

«Stürmische Verzauberung: Dancing Coons» erzählt eine humorvolle und romantische Wohlfühlliebesgeschichte für Erwachsene. Sie spielt an einem Ort zum Verlieben, dessen Einwohner bedingungslos zusammenhalten. Wer sympathische Protagonisten, Katzen, Stinktiere und die wilde Natur liebt und vom Leben in einer amerikanischen Kleinstadt träumt, kann mit diesem Buch eine wundervolle kleine Auszeit genießen.

Der Roman ist in sich abgeschlossen.

 

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LESEPROBE

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Isa Day

Stürmische Verzauberung

Dancing Coons

Pongü

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1. Auflage 2021

© 2021 Isa Day und Pongü Text & Design GmbH, Meilen, Schweiz

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: Isa Day

ISBN  978-3-906868-34-9 (eBook)
ISBN  978-3-906868-35-6 (KDP Taschenbuch)
ISBN 978-3-7543-1709-9 (BoD Taschenbuch/Buchhandelsausgabe)

 

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Kapitel 1

Das Kreischen eines wütenden Raubtiers ließ Ash zusammenzucken. Er verzog das Steuer des Porsches. Prompt scherte das Heck auf dem laubbedeckten Highway aus.

Ash hieb auf das Steuerrad und stieß selbst einen Schrei aus, gefolgt von einem Schwall von Schimpfwörtern, der seinen Drillmaster beim Militär beeindruckt hätte. Dabei fluchte der Kerl wie niemand sonst.

Müde rieb er sich das Gesicht. Er war vor Tagesanbruch in Arlington gestartet und die über vierhundert Meilen nach Lake Coon durchgefahren. Nicht unbedingt weise, nachdem er die Nacht durchgefeiert hatte.

Durch ihre auseinanderlaufenden Karrieren waren Treffen mit seinen besten Freunden jedoch rar, weshalb es jede Minute zu genießen galt.

Ein weiterer Schrei erfüllte das Innere des Sportwagens.

«Hör endlich auf, Sapphire!», sagte er müde zu dem Transportkäfig auf dem Beifahrersitz. «Ich weiß, die Situation gefällt dir nicht. Mir gefällt sie auch nicht, aber ich kann nichts daran ändern.»

«Das vielleicht nicht, aber du hättest sie vermeiden können», erinnerte er sich an Jesses Worte, die sie vor nicht einmal zwölf Stunden zu ihm gesagt hatte. «Dir fiel schon Besseres ein, als deinen Vorgesetzten vor versammelter Mannschaft als Versager zu beschimpfen.»

Womit sie absolut recht hatte.

Ash fokussierte seine müden Augen auf die Straße. Seit Lake Coon führte der Highway durch dichte Wälder und war zu einer kurvigen Landstraße ohne Randstreifen mutiert. Links und rechts des Asphalts ragten die Bäume wie Mauern in den Himmel, ja überspannten den Highway teilweise sogar mit ihren Ästen.

Ihre Kronen erstrahlten im farbenprächtigen Feuerwerk des Indian Summers. Blutrot dominierte, ergänzt von leuchtendem Gelb und Orange.

Eigentlich ein atemberaubender Anblick, doch hatten die Blätter zu fallen begonnen und bedeckten den Asphalt und seine Gefahren.

Ash fuhr den Porsche durch ein Schlagloch, das sich unter dem bunten Laub verbarg. Der Taucher stauchte seine Wirbelsäule — erneut. Auf der Fahrt in dieser verdammten Karre musste er um mehrere Zentimeter kleiner geworden sein.

Ein dumpfes Grollen drang aus dem Transportkäfig und strahlend blaue Augen blitzten ihn durch die Belüftungsschlitze wütend an.

«Ja, du mich auch», sagte Ash und fühlte sich sogleich schuldig. Das Tier konnte nichts dafür.

Sein Mobiltelefon in der Halterung über der Mittelkonsole summte. Ash tippte auf den Bildschirm.

«Hey, bist du schon da?», hörte er Bens Stimme. Der Kerl klang hellwach und gut gelaunt, dabei konnte er keinen Augenblick länger geschlafen haben als Ash — also gar nicht.

«Nein. Im Großraum New York war Stau und dann nochmals vor Saratoga Springs. Hat mich über eine Stunde gekostet.»

«Oh, Mann, das tut mir leid. Wir hätten dich in der Nacht losfahren lassen sollen. Aber es war wie in alten Zeiten.»

Ash schmunzelte. «Ja, das war es.»

Der Porsche ratterte durch ein weiteres Schlagloch, auch dieses verborgen unter den Geschenken des Herbstes.

Das Krachen drang offenbar bis zu Ben, den der fragte: «Du sag mal, was machst du mit meinem Baby?»

Nach all den Stunden in der aufgemotzten Sardinendose platzte Ash der Kragen. «Du hast mir deine Scheißkarre aufgedrängt. Hier oben herrscht tiefster Herbst und du weißt selbst, in welchem Zustand die Highways in den weniger wohlhabenden Gemeinden sind. Was also soll die Frage?»

Am anderen Ende der Verbindung blieb es still.

«Wie blöd! Ich habe ganz vergessen, wie früh der Winter in den Adirondacks beginnt. Das tut mir leid», sagte Ben schließlich geknickt. «Bist du schon auf der Strecke nach Dancing Coons?»

«Ja.»

«Kommst du durch?»

Ash, der mit moderater Geschwindigkeit um eine Kurve fuhr, fühlte, wie der Wagen auf dem nassen Laub rutschte. «Gerade so. Dein Zuhälterschlitten hat keine Winterreifen, oder?»

«Doch, natürlich», bestätigte Ben und Ash wollte schon aufatmen, da fuhr sein bester Freund fort, «nur stehen sie bei mir in der Garage.»

Na, großartig! Wie nur hatten sie seinerzeit ihre militärischen Einsätze überlebt?

«Falls das für dich zählt: Dank deines Trucks konnten wir den Trailer an den vorgesehenen Standplatz ziehen. Das Mobilheim ist zwar Schrott und der Platz ein Morast, aber wenigstens muss Dark nicht mehr in seinem Auto leben. Wir haben ihm aus Paletten einen Zugangsweg gelegt. Den Wasser- und Abwasseranschluss bekamen wir auch hin.»

Das waren die kleinsten Probleme.

«Und Dark nahm die Hilfe an?» Ash hatte selbst seinen Teil zum Kaufpreis des Trailers beigetragen — im Wissen, dass sein Freund wahrscheinlich bockte.

«Klar. Nachdem Jesse ihre Desert Eagle zog und drohte, ihm ein Ohrläppchen abzuschießen, wenn er nicht sofort spurt.»

«Und er gehorchte?»

«Nun, es war Jesse. Was hättest du getan?»

Den Schwanz eingezogen und salutiert, denn Jesse widersetzte man sich nicht.

Ben lachte, als er nicht antwortete. «Dachte ich es mir. Ich kann in ein oder zwei Wochen einige Tage freinehmen und dir deinen Truck bringen. Soll ich deine Kisten dann gleich aufladen oder soll ich sie für dich aufbewahren?»

Das war die gute Frage. Der Job in Dancing Coons war Ashs Rettung, nachdem die Feuerwehr in Arlington ihn gefeuert hatte.

Doch die Adirondacks lagen am Ende der Welt. Gefühlt hinter dem Regenbogen. Seit Lake Coon war Ash kein anderes Fahrzeug mehr begegnet.

Irgendwo vor ihm brach der Highway weg. Davon war er überzeugt. Wenn er nicht rechtzeitig bremste, würde er über den Rand der Weltenscheibe ins Nichts stürzen.

Wollte er hier auf Dauer leben? Eher nicht.

Durch die Stämme der Bäume entdeckte er plötzlich ein orange blinkendes Warnlicht und verlangsamte seine Geschwindigkeit.

«Ich muss aufhängen, Ben. Vor mir ist etwas los.»

«Pass auf dich auf. Und denk an die Bären. Bis bald.»

«Ja, bis bald.»

Zum Glück hatte er abgebremst, denn hinter der nächsten Kurve stand eine kleine Kolonne von Autos, dies tal- wie bergwärts. Und dazwischen, mitten auf der Straße, …

… lag eine Kuh.

Nicht etwa eine tote oder verletzte. Nein. Sie wirkte zufrieden. Mal abgesehen davon, dass sie fett für zwei war.

Die Fahrer waren ausgestiegen und unterhielten sich.

Ash, der den Porsche hinter dem letzten Pick-up seiner Kolonne gestoppt hatte, stieg aus. Die Kälte traf ihn wie eine Druckwelle.

Um Himmels willen! Es war gerade mal Mitte Oktober. Wie kalt wurde es hier im Winter?

Seine militärischen und anderen Einsätze hatten Ash in solche Gegenden geführt. Er wusste mit dem Klima und der Natur umzugehen. Aber dauerhaft hier wohnen?

Er langte nach hinten auf den Notsitz des Porsches und zog seine Jacke heraus.

Sapphire nutzte den Moment, um einen weiteren erbosten Schrei loszuwerden.

«Haben Sie einen Tiger im Auto?», fragte eine hochgewachsene Frau, die sich neben dem Pick-up mit einem wesentlich kleineren und älteren Mann unterhielt. Sie war um die dreißig und trug eine Polizeiuniform mit den Abzeichen eines Undersheriffs.

«Das frage ich mich inzwischen auch, Chief», erwiderte Ash, schloss die Fahrertür und streifte seine Jacke über. «Eingepackt habe ich eine Katze, aber vielleicht ist sie durch all die Schlaglöcher mutiert.»

Sein Scherz ging in die Hose.

Ihre Mundwinkel wanderten nach unten und Ash hätte sich ohrfeigen können.

Welcher Idiot beleidigte die zweithöchste Polizistin des Bezirks in seinem ersten Satz, indem er sich über den Zustand der Straßen beklagte?

«Nun, Junge, wenn du ein anständiges Auto statt des Spielzeugs dort fahren würdest, hättest du die Probleme nicht.» Der ältere Mann neben der Polizistin spuckte zur Seite, weg von seiner Gesprächspartnerin und vom Pick-up.

Die Botschaft war klar. Er war alles andere als beeindruckt von Ash.

«Zu spät für einen Sommergast und zu früh für einen Wintersportler. Ein Künstler?», fragte die Frau und musterte ihn von Kopf bis Fuß.

Ein warnendes Kribbeln überlief Ash. Mit ihr war nicht zu spaßen. Sie besaß Jesse-Kaliber, obschon die beiden äußerlich nichts gemein hatten.

«Nein, ich komme zum Arbeiten her. Mein Name ist Asher Blake. Ich soll den Chief der Feuerwehr unterstützen.» Er bot ihr die Hand an.

«Das glaube ich jetzt aber nicht!», explodierte der Mann. «Ich habe dich während unseres Telefongesprächs gefragt, ob du ein anständiges Auto besitzt, und du hast das bejaht. Und Ben hat sich für dich eingesetzt, wie fähig und gut du angeblich bist. Ich schwöre, wenn ich meinen Neffen das nächste Mal sehe, drehe ich ihm den Hals um.»

In Ashs Magen breitete sich ein sinkendes Gefühl aus. Das da war Bens Onkel? Sein neuer Chef?

Erst jetzt bemerkte er, dass vor dem zivilen Pick-up der Polizistin ein knallrotes Feuerwehrfahrzeug parkte — ein Truck mit übergroßen Reifen. Und wäre das nicht Hinweis genug, stand als Kennung des Fahrzeugs Chief 1 seitlich auf der Motorhaube.

Jemand ergriff seine Hand und presste sie fest genug, um die Knochen zu verschieben. «Elizabeth Warner. Undersheriff, aber das scheinen Sie ja schon bemerkt zu haben. Alle nennen mich Chief Betty. Willkommen in Dancing Coons.» Nun grinste sie.

Seine Verlegenheit schien sie zu amüsieren.

«Sehr erfreut», quetschte er hervor, obwohl er am liebsten im Boden versunken wäre. Seit den Schimpftiraden seines Drillmasters hatte er sich nicht mehr so zerknirscht gefühlt.

Chief Betty stieß dem Mann neben ihr den Ellbogen in die Seite. «Nun komm schon, Harold. Gib dem Jungen eine Chance.»

Ein finsterer Blick traf Ash. «Harold Warner. Fire Chief von Coon County und leider dein neuer Boss. Was fällt dir ein, mit diesem dämlichen Auto hier aufzutauchen! Wie ich dir erklärt habe, verfügt unsere Behörde über kein Einsatzfahrzeug für dich. Wenn es schnell gehen muss, fährt jemand das Löschfahrzeug. Wir anderen kommen mit unseren Privatwagen direkt zum Einsatzort. Das da ist einfach verantwortungslos!»

Langsam reichte es Ash. Er war müde und die lange Fahrt in Gesellschaft seines griesgrämigen Katers hatte an den Nerven gezerrt, ganz zu schweigen von dem Porsche, zu dem er eine ähnliche Meinung hatte wie Harold.

«Ben hat sich meinen Truck ausgeliehen und wird ihn mir in den nächsten Wochen bringen. Das da ist sein Spielzeug.»

Harold schnaubte verächtlich. «Na klar. Wer’s glaubt. Als ob mein Neffe so etwas Nutzloses kaufen würde.»

Überrascht bemerkte Ash, wie Chief Betty heimlich eine begütigende Handbewegung in seine Richtung machte und leicht den Kopf schüttelte.

«Weshalb gehst du nicht zu Joshua und fragst ihn, wie weit Mandy ist?», sagte sie zum Fire Chief.

«Das ist eine gute Idee. Die Kuh ist bessere Gesellschaft, als sich hier findet», grollte er und ging zu dem Mann, der neben der Kuh kniete und ihre Backen kraulte, als wäre sie ein Hund.

«Danke, Harold. Ich bin froh, dass ich so hoch auf deiner Freundesliste stehe», rief Chief Betty ihm mit einem Grinsen nach.

«Dich hatte ich nicht gemeint», kam griesgrämig zurück.

Als sie allein waren, schaute Ash sie fragend an.

Sie schnaubte. «Ich weiß, dass das da Bens Wagen ist. Wenn er hier ist, parkt er ihn bei mir im Schuppen, damit Harold das Spielzeug nicht sieht, und leiht sich meinen alten Truck. Sie können ihn sich auch leihen, solange Sie das Benzin und alles, was Sie kaputt machen, zahlen.»

Bei dem Angebot hellte sich Ashs Laune auf. Wenigstens wurde ihm erspart, sich einen teuren Mietwagen zu besorgen. «Vielen Dank. Das ist sehr großzügig.»

«Warten Sie mit dem Dank ab. Der Truck ist wirklich alt. Er wird sie nie im Stich lassen, aber er hat keine Servolenkung. Ihn zu fahren erzeugt zuerst Muskelkater, dann Muckis.» Chief Betty warf einen anerkennenden Blick auf seinen Bizeps. «Wobei Sie möglicherweise, mal abgesehen von Ben, der Einzige sein dürften, der diesbezüglich keine Probleme hat.»

Das Kompliment konnte er zurückgeben. Während sie sprachen, war sie näher zu ihm getreten, damit Harold ihr Gespräch nicht hörte. Chief Betty wirkte, als ob sie die Kuh mal eben schultern und von der Straße tragen könnte. Ash fand sie beeindruckend. Sie war so groß und schlank wie er, durchtrainiert wie eine Amazone und darüber hinaus sehr attraktiv.

Aber den Vorschlag mit der Kuh ließ er besser. Damit machte er sich bei ihr kaum beliebt.

«Wenn Sie Ihren alten Truck regelmäßig ausleihen, muss der Fire Chief das doch wissen. Weshalb macht er dann so ein Drama um den Porsche?»

Sie presste kurz die Lippen zusammen. «Weil er seine schlechte Laune loswerden muss. Ich bin froh, dass Sie hier sind. Bens Anruf vor einigen Tagen kam wie gerufen.»

Ashs Nacken prickelte. «Wieso?»

«Unsere Tiere spielen verrückt. Wahrscheinlich gibt es bald ein Erdbeben oder einen besonders frühen Schneesturm. Das kommt alle paar Jahre vor und wäre eigentlich kein Problem, aber der Chief ist nicht mehr der Jüngste und hat sich vor einigen Monaten das Knie verdreht. Mit nur vier Feuerwehrleuten, den Chief mit eingeschlossen, die ganz Coon County abdecken, ist die Feuerwache seit Längerem unterbesetzt. Nun laufen sie jenseits des Limits.»

Ash hatte etwas Ernstes wie einen Feuerteufel erwartet. Verrückt spielende Tiere klang nicht so bedrohlich.

«Wie lange dauert das für gewöhnlich?»

«Unmöglich vorherzusagen. Zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen. Es kommt drauf an, was der Auslöser ist. Bei bevorstehenden Erdbeben reagieren die Tiere meist kurzfristig, ein oder zwei Tage davor. Ein Wetterwechsel kann sich hingegen über Wochen aufbauen.»

Ash zeigte auf die Kuh. «Dann ist das ein Teil davon?»

Chief Betty lachte. «Ach herrje! Nein. Mandy bringt ihre Kinder immer auf dem Highway zur Welt — jedes Jahr. Und immer im Herbst, als ob das Frühjahr dafür nicht besser geeignet wäre. Ich vermute, sie liebt die Aufmerksamkeit.»

«Und Sie unternehmen nichts deswegen?», wunderte sich Ash. Immerhin hielt das Tier den ganzen Verkehr auf.

Ein weiteres Lachen. «Wieso auch? Mandy erledigt das immer sehr schnell.»

Die Kuh stieß ein dumpfes Muhen aus.

«Hören Sie, jetzt geht es los. Hey, Josh, was wünscht du dir dieses Mal?», rief sie dem Mann, der neben der Kuh kniete, zu.

«Ein cremefarbenes Mädchen, um die Linie fortzusetzen. Mandy kommt langsam in die Jahre», erwiderte Josh und kraulte der Kuh liebevoll die Stirn.

«Wollen Sie einen Kaffee?», wandte sich Chief Betty an Ash. «Es ist zwar typischer Polizeikaffee, aber er ist heiß und stark.»

Schlimmer als Militärkaffee konnte er kaum sein. «Gerne.»

Chief Betty langte durchs offene Fenster in ihren Pick-up und zog eine Thermosflasche und zwei Becher heraus. Die Schnauze ihres Fahrzeugs diente ihr als Unterlage, um einzuschenken.

«Hier», sie reichte Ash einen der dampfenden Becher.

«Danke.»

«Hat Ihnen Harold etwas zugesagt, wo Sie schlafen können?»

Ash überlegte. «Er sagte etwas von einem Hinterzimmer auf der Wache.»

Chief Betty zog nachdenklich die Brauen zusammen. «Das würde grundsätzlich funktionieren, aber mit der Katze ist es nicht ideal. Oder gehört sie zu jenen Tieren, die alles toll finden und die ganze Welt umarmen könnten?»

Ash verschluckte sich an seinem Kaffee und hustete. «Oh nein, ganz sicher nicht.»

«Wären Sie bereit, etwas zu zahlen, oder muss die Unterkunft bis zur ersten Lohnzahlung kostenlos sein?»

Für was hielt sie ihn? Einen Landstreicher?

«Ich kann zahlen. Mal abgesehen von Fantasiepreisen. Dazu bin ich nicht bereit.» Durch die Müdigkeit funktionierte sein Höflichkeitsfilter nicht. Seine Antwort war frostig genug, um Chief Betty in einen Eiszapfen zu verwandeln.

Sie ignorierte seinen Tonfall. «Das ist gut. Lassen Sie mich etwas abklären.» Sie zog ihr Mobiltelefon hervor, schnaubte und steckte es wieder weg. «Kein Empfang.»

Sie hängte sich durch die Seitenscheibe in ihr Fahrzeug, wodurch ihre Polizeijacke hochrutschte und Ash ihre wohlgeformte Rückseite bewundern konnte.

Ash gab sich Mühe wegzuschauen. Zwar war Chief Betty nicht sein Typ, aber nur ein toter Mann konnte ihre Reize ignorieren — obwohl alles in einer etwas zu überwältigenden Verpackung kam. Als er gleich darauf einen vernichtenden Blick von Harold einfing, war er froh, seinen niederen Instinkten widerstanden zu haben.

Ash hörte das Knistern des Funkgeräts, als Chief Betty die Frequenz wechselte. «Josie, hier Betty. Bist du zufällig in Hörweite?»

«Ja, hier Josie», meldete sich nach kurzem Warten eine Frau. Sie klang gehetzt und ihre Stimme ging fast unter in einem Gekreische, das an das Wehklagen von Furien erinnerte.

«Könntest du Harolds neuen Feuerwehrmann als Mieter aufnehmen? Du hast vielleicht gehört, dass er ein guter Freund von Ben ist.» Chief Betty sprach lauter, um sich über den Lärm bei ihrer Gesprächspartnerin Gehör zu verschaffen. «Er trifft nachher gleich ein, sobald Mandy ihr Kalb geboren hat.»

Nach einer etwas längeren Pause meldete sich Josie wieder. Das Hintergrundgeheul war nun deutlich leiser. «Grundsätzlich gern. Aber ich habe heute keine Möglichkeit, das Gartenhaus für einen Gast vorzubereiten. Glaubst du, er käme zurecht?»

Chief Betty schaute über die Schulter zu Ash zurück. Neben aller Sportlichkeit musste sie auch ziemlich beweglich sein, um das so hinzubekommen. «Wenn er zu Bens Freunden gehört, war er beim Militär. Ein Soldat kann sein eigenes Bett beziehen und seine Handtücher selbst aufhängen.»

Auf diese Bemerkung hin blieb es still am anderen Ende der Verbindung. «Ist er einer dieser arroganten Draufgänger?», fragte Josie irgendwann leise.

Das trug Ash eine weitere Musterung von Chief Betty ein. «Sind Sie einer dieser arroganten Draufgänger?», fragte sie Ash mit einem kecken Grinsen und presste dabei den Knopf des Funkgeräts, sodass ihre Gesprächspartnerin sie hörte.

Er wusste genau, welche Verhaltensmuster sie damit meinte. «Nein. Ich weiß, was ich kann. Damit hat es sich.»

«Ich denke, er ist okay, Josie. Irgendwie erinnert er mich stark an Ben, obwohl sie keine äußerliche Ähnlichkeit miteinander haben. Legst du mir den Schlüssel bereit?»

«Ja, mache ich. Und bitte entschuldige dich für mich bei ihm für beides — meine Frage und dass ich ihm das Gartenhaus nicht zeige.» Ein extra lauter Schrei drang aus dem Lautsprecher. «Ja, ich komme ja schon. Ich muss, Betty. Bis bald und danke.»

«Du glaubst wirklich, dass er sich bei einer Katzenlady wohler fühlt als auf der Wache?», rief Harold spöttisch, nachdem Chief Betty ihr Gerät zurück auf die Polizeifrequenz gewechselt und sich aus ihrem Pick-up geschoben hatte.

Chief Betty verdrehte die Augen. «Hören Sie nicht auf ihn», sagte sie zu Ash. «Sie werden sehen, bei Josie lässt es sich ganz wunderbar leben.»

Bald war das Kleine geboren, ein helles Kälbchen.

«Brave Mandy», lobte Josh und kraulte die Kuh hinter den Hörnern. «Du bist die Beste.»

«Josh, ich glaube, da kommt noch eins», sagte Harold, der mit einer Handvoll Lumpen das Neugeborene trocken rieb.

«Was denn? Zwillinge?», freute sich Josh. «Kein Wunder war sie dieses Mal so dick.»

Bald war das zweite Tier auf der Welt, ebenfalls ein Kälbchen mit dunklerem Fell als seine Schwester.

Ash staunte, wie effizient die Männer die Tierbabys versorgten und die Straße räumten. Josh brachte Mandy dazu aufzustehen und führte sie zu einem Feldweg, der gleich hinter dem Stau vom Highway abzweigte. Harold fuhr den beiden mit Joshs Pick-up im Schritttempo hinterher — die Kälbchen in Decken gehüllt auf der Ladefläche.

«Die Show ist vorbei», rief Chief Betty den wartenden Autofahrern auf der Gegenfahrbahn zu, die in einer Gruppe zusammenstanden und sich unterhielten. «Schaut, dass ihr möglichst wenig Blut an die Reifen bekommt. Ich will nicht heute Nacht einen angefahrenen Bären erschießen müssen.»

Bald war die nach Lake Coon führende Spur frei. Harold, Chief Betty und Ash versperrten nach wie vor die Straße nach Dancing Coons — was kein Problem zu sein schien, denn hinter Ash hatte kein weiteres Fahrzeug angehalten.

«Harold wird gleich zurück sein. Ich reinige inzwischen den Highway.» Chief Betty langte auf die Ladefläche ihres Pick-ups und zog einen Kanister mit Sprühstab aus einer Halterung. «Am besten schauen Sie mir zu. Dann wissen Sie, was beim Road-kill-Dienst zu tun ist, wenn Sie bald dran sind.»

Ash zog die Brauen zusammen. «Road-kill-Dienst?»

Chief Betty stellte den Kanister auf den Asphalt, pumpte und besprühte die Blutlache, die als Einziges noch auf die Geburt der Kälbchen hindeutete. Ein Übelkeit erregender Gestank breitete sich aus.

«Was, zum Teufel, ist das!», rief Ash angewidert und hielt sich den Ärmel seiner Jacke vor die Nase. Nicht, dass das etwas geholfen hätte.

Chief Betty sprühte unbeeindruckt. «Das normale Reinigungsmittel der Polizei und Feuerwehr für Blut — vermischt mit etwas Skunk-Extrakt.»

«Und das ist nötig, weil …?»

«Schauen Sie sich um, Ash. Die Adirondacks sind ein gigantisches Naturschutzgebiet, so groß wie mehrere Nationalparks zusammengenommen. Alle großen Raubtiere unseres Landes leben in den Wäldern und die Straßen sind eng und unübersichtlich. Wenn wir das Blut einfach so lassen, fährt irgendeine arme Seele heute Nacht einen Wolf oder Bären an. Die wenigsten davon sind gleich tot und dann müssen die Ranger das verletzte Tier suchen und töten, was Verschwendung ist. Deshalb auch der Road-kill-Dienst.»

Ash fragte nicht weiter. Er würde früh genug erfahren, was diese Pflicht umfasste. Wenn die stinkende Brühe, die als rosarotes Rinnsal talwärts lief, Teil davon war, dann Halleluja!

Harold kam zu Fuß zurück. «Alles gut. Mandy und ihre Kleinen sind im Stall.» Er zielte mit dem Zeigefinger auf Ash. «Wir zwei sehen uns morgen um acht auf der Feuerwache von Dancing Coons. Acht Uhr und keine Sekunde später.»

Er setzte sich in sein Feuerwehrfahrzeug und brauste davon.

Chief Betty grinste. «Folgen Sie mir, Ash.»

Nach wenigen Minuten kam das Ortsschild von Dancing Coons in Sicht. Ash schaute beiläufig hin, stutzte und starrte.

Die meinten es ernst mit dem Namen, denn unter dem Willkommen in Dancing Coons und der Einwohnerzahl tanzte eine Reihe Waschbären über die gesamte Breite des Schilds. Und das nicht genug. Vor dem Dancing stand die Zahl 27.

Der Ort hieß allen Ernstes 27 Dancing Coons?

Ash hatte noch nie etwas derart Bescheuertes gehört.

Während er durch die Straßen fuhr, erwies sich Dancing Coons als größer als gedacht. Vor der Abreise in Arlington war Ashs Fantasie mit ihm durchgegangen und hatte ihm fünf Blockhäuser und ein öffentliches Plumpsklo vorgegaukelt — was Blödsinn war. Die Gegend mochte nicht reich sein, doch die Leute gaben sich Mühe.

Er entdeckte ältere Holzhäuser in einer zuckersüßen Variante des Gothic-Revival-Stils, die mitsamt ihren Gärten liebevoll gepflegt wurden. Selbst die einfacheren Gebäude, unter denen es einige Blockhütten gab, zeigten sich in gutem Zustand.

Mit Verspätung fiel Ash ein, dass Coon County als Tourismusdestination für den Staat New York diente. Wer sein Eigentum nicht unterhielt, wurde wahrscheinlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder gesteinigt.

Chief Betty fuhr in jenen Ausläufer der Ortschaft, der direkt an die bewaldeten Berge grenzte, und hielt in der Zufahrt eines rustikalen Bungalows. Die gleiche bogenförmige Zufahrt führte zu einem reich verzierten Gothic-Revival-Haus. Beide Gebäude waren sonnengelb gestrichen mit weißen Verzierungen. Es war ein bezaubernder Ort, der auf das Titelblatt eines Magazins für Hochzeitsreisen gepasst hätte. Und einer, den er sich keinesfalls leisten wollte.

«Chief Betty, den Hinweis zu den Fantasiemieten meinte ich ernst», sagte er, als sie neben ihn trat.

«Ich weiß. Josie hat zwei Preislisten. Eine für die Ortsansässigen und eine für die Touristen. Sprechen Sie einfach möglichst bald mit ihr, wie der Bungalow gebucht ist, damit Sie sich rechtzeitig eine feste Bleibe suchen können. Nach dem Ort hier ist alles ein Rückschritt.»

Chief Betty ging zur Veranda, hob den Türvorleger und zog einen Schlüssel darunter hervor.

Zum Glück bestand sie nicht darauf, dass Dancing Coons ein supersicherer Ort war und niemand die Haustür abschloss. Das hätte Ash nicht auch noch ertragen. Seine Ankunft war seltsam genug verlaufen.

Chief Betty stieß die Tür zum Bungalow auf, blieb aber davor stehen.

«Erst zum Truck, dann zu Ihrer neuen Behausung. Ich wohne in dem hellblauen Cottage dort.» Sie zeigte zu einem charmanten Hexenhäuschen, das sich schräg über die Straße auf einem Grundstück mit knorrigen alten Bäumen verbarg. «Den Truck finden Sie im Schuppen dahinter. Bevor ich hier wegfahre, schließe ich das Vorhängeschloss des Tors für Sie auf und stecke den Schlüssel ins Zündschloss. Tauschen Sie die Fahrzeuge aus, wann es für Sie passt. Und bitte das Vorhängeschloss des Schuppens danach wieder einrasten lassen. Ich habe keine Lust auf unerwünschte vierbeinige Gäste.»

Ash nickte, zu müde, um etwas zu erwidern.

«Dann zu Ihrem neuen Zuhause. Bei uns in der Gegend ziehen Sie das Schuhwerk aus, wenn Sie ein Wohngebäude betreten. Handtücher finden Sie im Badezimmerschrank. Unter dem Bett hat es Schubladen mit Bettwäsche. Im Vorratsschrank in der Küche lagern Suppen, Konservendosen und Tee. Ich lasse Sie jetzt allein. Sie sehen aus, als könnten Sie Ruhe gebrauchen.»

 

Kapitel 2

 

Der Alarm seines Smartphones riss Ash aus dem Schlaf. Er setzte sich auf und rieb sich stöhnend die Augen.

Halb sieben. Genügend Zeit, um wach zu werden, zu duschen und, insofern sie schon auf war, einige Worte mit seiner Vermieterin zu wechseln. Trotz Chief Bettys Versicherungen vermutete er, dass die Unterbringung für ihn zu teuer war — was er bedauerte, denn der Bungalow gefiel ihm.

Mal abgesehen vom Bad, das die hintere linke Ecke einnahm, bestand der Innenbereich aus einem einzigen lichtdurchfluteten Raum. Ein Regal trennte das Bett vom Wohnraum ab. Es gab eine kleine Küchennische, einen Essbereich, ein Bücherregal und beim Fenster zur Veranda einen bequemen Lesesessel.

Die gesamte Einrichtung war geschmackvoll und so geschickt eingesetzt, dass kein Zentimeter vom begrenzten Platz verschwendet wurde. Honigfarbenes Holz dominierte, ergänzt durch weiß lackierte Zierelemente und blaugrüne Vorhänge und Kissen, die Ash an das Mittelmeer erinnerten.

Zum Glück kein Hüttenzauber. Kuckucksuhren, Geweihe von toten Tieren und abgebrochene Holzskis waren Ash zutiefst zuwider.

Wo steckte sein Kater?

Er entdeckte Sapphire in einer Ecke der Matratze, wo er mit untergeschlagenen Vorderbeinen kauerte, Ash sein Hinterteil präsentierend. Den Kopf ließ er hängen.

«Hey, Kumpel», sagte Ash leise.

Der Ragdoll-Persermischling reagierte nicht.

Ash seufzte. Er hätte Sapphire gerne in die Arme genommen und geknuddelt. Verseucht, wie die Beziehung zwischen ihnen war, bekam er dafür kein Schnurren wie früher, sondern höchstens einen Prankenhieb.

Insgeheim hatte Ash gehofft, dass der Umzug etwas verändern würde. Fast alle gestrigen Handlungen, bevor er komatös ins Bett gefallen war, hatten dem Wohlbefinden der Katze gegolten.

So hatte er gleich nach der Ankunft ihr Klo hereingeholt, ihre Näpfe gefüllt und ihr Lieblingsbettchen aufgestellt. Die fünf anderen, die sie darüber hinaus besaß, lagerten im Moment in Bens Garage, zusammen mit Ashs Besitztümern.

Auch an diesem Morgen fütterte Ash zuerst Sapphire und reinigte das Katzenklo, bevor er sich unter die Dusche stellte und danach aus Getreideflocken und Kondensmilch ein Müsli anrührte. Josies bodenständige Art der Gastfreundschaft gefiel ihm.

Sapphires Futter blieb unberührt. Wenn die vergangenen Wochen einen Hinweis gaben, würde er es irgendwann essen, wenn Ash längst das Haus verlassen hatte, und dabei eine Sauerei machen, die für eine derart reinliche Katze uncharakteristisch war.

Viertel vor acht. Zeit loszufahren.

Das war das andere, was Ash gestern, abgesehen vom Austausch seiner vier Räder, erledigt hatte — über die WLAN-Verbindung die Karte von Dancing Coons aufzurufen und den Weg und die benötigte Zeit zur Feuerwache zu berechnen.

«Ich wünsche dir einen schönen Tag, Sapphire», sagte Ash, öffnete die Eingangstür und schlug sie sogleich wieder zu.

Das konnte nicht sein.

Ein Blick durch das Panoramafenster neben der Tür widerlegte seine Annahme.

Auf der Veranda saß ein Skunk und starrte ihn an.

Herausforderungen waren dazu da, um überwunden zu werden. Das hatte Ashs militärischer Ausbilder immer betont. Und es lohnte sich, die Lage schnell zu analysieren, sonst bezahlte man die Trödelei mit dem Leben.

Das war hier kaum das Problem, aber wenn das Stinktier sich bedroht fühlte und ihn anspritzte, war Ashs Tag gelaufen. Da der Gestank kaum mehr wegging, womöglich sein ganzer Monat.

Skunks gehörten doch zu den Allesfressern? Ha, das war die Lösung.

Ash ging zu Sapphires Napf mit dem Trockenfutter und fischte einige Kroketten heraus. Er öffnete die Tür so weit wie nötig und warf dem Skunk eine davon zu. Sie landete genau vor den krallenbewehrten Pfötchen.

Das Tier schnüffelte an der Krokette und aß sie, ähnlich wie eine Katze, sehr manierlich. Als sein erwartungsvoller Blick zu Ash zurückkehrte, warf er das restliche Trockenfutter abseits des Wegs in die Wiese. Sobald das Tier danach suchte, plante Ash an ihm vorbeizurennen.

Der Skunk blieb sitzen.

Ash erkannte seine Niederlage an. Er ging zum Festnetztelefon und wählte die Kurzwahl des Haupthauses.

«Ja?», meldete sich die gleiche Stimme wie am Tag zuvor. Josie Comeaux klang trotz der frühen Stunde bereits wieder total gestresst. Kein Wunder bei dem Höllengeheul, das wie schon bei ihrem Gespräch mit Chief Betty den Hintergrund bildete.

«Guten Morgen, Miss Comeaux. Hier spricht Asher Blake, Ihr neuer Mieter. Es tut mir leid, Sie zu stören, aber ich muss zur Arbeit und auf der Veranda sitzt ein Stinktier und lässt mich nicht vorbei. Haben Sie eine Idee, was ich tun kann? Futter funktioniert schon einmal nicht.»

«Oh Himmel! So seltsam, wie sich alle Tiere im Moment benehmen, ist das ein ernstes Problem», rief sie aus. «Bleiben Sie unbedingt drin. Ich komme sogleich.»

Wenige Momente später hörte Ash eine Tür knallen und eine Gestalt in einem rosaroten Schlafanzug und gleichfarbigen Pantoffeln rannte vom Haupthaus herbei. Sie hielt einen Gartenschlauch, der sich wie eine Schlange auf der Wiese hinter ihr wand.

Der Anblick wirkte komisch und entsprach Ashs Vorstellung von einer Katzenlady. Nur war sie weit jünger, als er erwartet hatte. Konnte das Miss Comeaux — Josie — sein?

Ash fluchte, als der Skunk sich umdrehte und auf sie zu rannte. Nun drohte ihr die Gefahr, von dem kleinen Raubtier vollgespritzt zu werden.

Er war pathetisch. Als Mann sollte er seine Probleme selbst lösen. Er öffnete die Haustür, um in die Situation einzugreifen.

Die Frau, die abrupt stehen geblieben war, schaute dem Stinktier entgegen.

«Libby?», fragte sie plötzlich.

Der Skunk beschleunigte seinen seltsam rollenden Watschelgang, der das Tier wie einen winzigen Dampfzug wirken ließ.

[…]

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«Stürmische Verzauberung»

Dancing Coons

von Isa Day

 

Erscheinungsdatum: 20. Juni 2021

377 Seiten

erhältlich bei Amazon als eBook, Taschenbuch und für Kindle Unlimited sowie überall im Buchhandel als BoD-Taschenbuch

ISBN  978-3-906868-34-9 (eBook)
ISBN  978-3-906868-35-6 (KDP Taschenbuch)
ISBN  978-3-7543-1709-9 (BoD Taschenbuch/Buchhandelsausgabe)

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