In den Tiefen der Ewigkeit

Band 2 der Fantasyserie «Der Weg des Heilers»

Zwei Brüder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten,
eine verlorene Generation von Drachenkindern
und eine große Bestimmung.

Buch und eBook Faya Namenlos

Jahrelang strich die Magie der Geister durch die prachtvollen Wälder Erriadas und ließ die Herzen der jungen Menschen vor Furcht erstarren — bis der siebzehnjährige Joshi den Zweck des Zaubers erkannte. Gemeinsam mit seinem Bruder Marcin bricht er auf, um das Schicksal ihres Volkes in die Hände der fremdartigen Wesen zu legen. Beiden ist klar, dass sie eher den Tod als Vergebung finden werden.

Für Joshi ist es eine Entscheidung zwischen früher und später, denn wie seiner Heimat bleibt ihm nur wenig Zeit. Doch das dem Untergang geweihte Land verbirgt noch viele Geheimnisse und auch Joshis Schicksal ist längst nicht so klar, wie es zunächst scheint. Seine einzigartige Magie macht ihn alles andere als hilflos — und ist womöglich der Auslöser für den furchtbaren Konflikt, der in tiefster Vergangenheit an einem fernen Ort begann und Joshis Lebensweg mit der Zukunft des gesamten Weltengefüges verknüpft.

Die Fantasy-Reihe «Der Weg des Heilers» erzählt ein Märchen für Erwachsene. Darin erwarten dich zauberhafte Welten mit Bäumen als Behausungen, vielschichtige Hauptpersonen und die liebenswert-nervigsten Haustiere des Weltengefüges.

Gemeinsam mit den jugendlichen Protagonisten träumst du dich in das Staunen und den Zauber deiner Kindheit zurück, folgst Joshi und Marcin auf ihrer gefährlichen Reise, die sie zu den tiefsten Geheimnissen des Weltengefüges führen wird, und erlebst dabei ein spannendes Abenteuer voller Magie und Drachen.

Eine Bemerkung zur Serienstruktur:

Bei «In den Tiefen der Ewigkeit» handelt es sich um Band 2 der Reihe.

Falls du handlungsgetriebene Spannung mit klaren Fronten bevorzugst, kannst du direkt mit diesem Band in die Reihe einsteigen. Er beginnt mit einer umfassenden, in die Geschichte eingeflochtenen Zusammenfassung, die dir die Protagonisten vorstellt und dich in die Zusammenhänge einführt.

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Übersicht der bisher erschienenen Bände:

Buch "Der verletzte Himmel" von Isa Day
Buch "In den Tiefen der Ewigkeit" von Isa Day
Buch "Bis das Eis bricht" von Isa Day
Titelbild «Die Nacht des Vergessens» von Isa Day (Fantasyroman)

LESEPROBE

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Isa Day

In den Tiefen der Ewigkeit

Der Weg des Heilers
Band 2

Pongü

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  1. Auflage 2016

© 2016 Pongü Text & Design GmbH, Meilen, Schweiz

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlaggestaltung: L1graphics
Bildquellen: Ficus777/Shutterstock.com

ISBN: 978-3-9524326-5-5 (eBook)
ISBN: 978-3-906868-04-2 (Print)

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Inhaltsverzeichnis

Die Begegnung mit dem Drachen
Zur Burg der Geister
Neue Heilkräfte
Der erste Sonnenaufgang
Blutsmagie
Kriegsrat und Kriegserklärung
Das Land des Granatdrachens
Tjiarris Zauber
Mischas Kinder
Die Asche der Heimat
Fledermäuse und Höhenangst
Das Verstummen der Rufer
Gegen die Zeit
In Gegenwart der Ewigkeit
Das verbrannte Land
Heldengeschichten
Damions Geheimnis
Der Tod des Fremden
Erianns Schuld
Schöpfungsträume
Der Preis der Veränderung
Herrscher der Sijeridai
Der Schleier der Zukunft
Feuermale
Vorschau auf Band 3

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Die Begegnung mit dem Drachen

Das sterbende Land schien den Atem anzuhalten. Ein warmer toter Wind strich durch die zerzausten Wälder. Die Blüten der Bäume welkten. Ihre Blätter, die sonst violett, purpurn oder auch tiefblau leuchteten, waren von einer zähen Schicht Asche bedeckt.

Marcins Aufstieg zur Burg der Geister in den Ausläufern des Mondgebirges gestaltete sich beschwerlich. Die verbrannten Büsche verhielten sich wie stachelige Wächter. Jeder ihrer Äste schien darauf aus, seine Kleidung zu zerreißen oder ihn zu verletzen. Oft musste er einen Umweg gehen.

Marcin warf einen besorgten Blick zum Firmament, wo Millionen von Sternen um die Wette glitzerten, ganz so, als wäre nichts Schreckliches geschehen. Ihr Stand zeigte ihm, dass die Dunkelzeit bald zu Ende ging.

Rund um den Riss, der sich wie eine glühende Wunde über den Himmel zog, herrschte hektische Aktivität. Lichtgeister – Wesen, die wie Feuertropfen aussahen und Tod und Zerstörung brachten – huschten von einem Ende zum anderen. Mit jeder vergehenden Nacht wurden es mehr. Sie suchten nach einer Möglichkeit, wie sie den Riss öffnen und das Firmament endgültig aufbersten lassen konnten. Und dann würde das Land im Sonnenlicht verbrennen.

*Uns läuft die Zeit davon, Joshi*, sprach Marcin mit seinem Bruder über ihre Gedankenverbindung.

Joshi antwortete nicht. Sein Bewusstsein war dunkel und matt. Marcin fasste nach dem kleinen Körper, den er um seinen Hals gewickelt trug. Seine Hand traf auf weichen Pelz. Die Rippen hoben und senkten sich regelmäßig, wenn auch schwach.

Marcin blinzelte die drohenden Tränen weg und kämpfte sich weiter den Hang hinauf. Er erreichte die Sturzhalde einer Gerölllawine. Die große Wunde im verwüsteten Wald ermöglichte einen verhältnismäßig einfachen, aber sehr gefährlichen Aufstieg. Marcin suchte im trügerischen Gelände den direktesten Weg, während seine Muskeln bei jeder Bewegung protestierten. Überall steckten die Überreste zerborstener Bäume zwischen den großen und kleinen Steinbrocken, manche kaum länger als Dornen und somit eine stetige Gefahr für Marcins nackte Füße, andere so groß wie Speere, die jede falsche Bewegung zu seiner letzten machen konnten.

Fast hatte Marcin den Waldrand oberhalb der Abrissstelle erreicht, als ein Stolpern aus Unachtsamkeit ihn beinahe abstürzen ließ. Der Blick in die Tiefe brachte ihn zur Besinnung.

Joshi und er waren beide völlig erschöpft. Er musste einen Unterschlupf für sie finden und darauf hoffen, dass das verletzte Land eine weitere Lichtzeit überstand.

Achtsam kletterte er aus dem Steilhang in Sicherheit und prüfte seine Umgebung. Erriada war stets ein harsches und gefährliches Land gewesen, seinen Bewohnern jedoch durchaus wohlgesinnt. Ein guter Unterschlupf ließ sich immer finden, Nahrung für gewöhnlich auch. Und selbst nun, in der Zeit des Niedergangs, wurde Marcin nicht enttäuscht. Seine Sinne entdeckten nicht allzu weit entfernt eine unbewohnte Höhle.

Rasch eilte er den schroffen Hang weiter hinauf, die Äste des verbrannten Gestrüpps, die schmerzhaft an ihm und seiner Kleidung zerrten, ignorierend. Es war weiter, als er gedacht hatte. Über den Gipfeln des Mondgebirges ging der erste der Doppelmonde auf und die Sterne begannen im diffusen Dämmerlicht zu verblassen, als er den Eingang der Höhle erreichte.

Seine Sinne nahmen keine Gefahr wahr, so trat er wachsam in den schmalen Felsgang, der um mehrere Windungen in einen großzügigen Innenraum führte. Hier konnte kein Sonnenstrahl eindringen. Und er roch reines Quellwasser.

Marcin suchte den Höhlenboden ab. Seine empfindlichen Augen durchdrangen die Dunkelheit mühelos. Bei der linken Wand entdeckte er eine sandige Stelle, die Joshi und ihm ein weiches Lager bieten würde.

Als er sich setzen wollte, brachte er es nicht fertig. Zu frisch war das Erlebnis im anderen Höhlensystem, als schreckliche Dinge sie verfolgt und ihnen Todesangst eingejagt hatten. Und dem schwachen Luftzug nach zu urteilen, war diese Höhle auch Teil eines Systems, möglicherweise sogar des gleichen. Wer wusste das schon?

Marcin ließ eine Lichtflamme in seiner Hand entstehen – ein einfacher Zauber, den alle Angehörigen seines kleinen Volkes beherrschten – und platzierte sie in eine flache Senke im Felsboden. Dies wiederholte er, bis die sandige Fläche von einem Kreis aus Licht umgeben war. Als das seine Ängste nicht besänftigte, ging Marcin die Wände des Gewölbes ab und positionierte auch dort alle paar Schritte ein Licht.

Bald war die ganze Felskammer erleuchtet. Und tatsächlich gab es am hinteren Ende ein Becken mit Quellwasser und ein Gang führte weg in die Tiefen des Gebirges.

Marcin verweilte lange im Durchgang und witterte, horchte dann mit allen Sinnen. Das sterbende Land fühlte sich so fremd an, dass er nicht beurteilen konnte, ob Gefahr drohte. Er seufzte genervt. Am Wasserbecken wusch er sich die Asche vom Körper, soweit das unter den Umständen möglich war, und stillte seinen brennenden Durst.

Es tat unendlich gut sich zu setzen. Die Felswand in Marcins Rücken war glatt, bot eine angenehme Stütze und fühlte sich warm an.

Wie lange hielt er sich eigentlich schon auf den Beinen? Marcin versuchte nachzurechnen. Es mochten eineinhalb Nächte sein, vielleicht auch zwei. Auf jeden Fall viel zu lange ohne Schlaf.

Und was alles geschehen war!

Er löste sich Joshi vom Hals und bettete ihn in seine Arme. Um ihm nicht zur Last zu fallen, hatte sein Bruder sich in einen Irrfitz verwandelt: ein kleines Pelztier mit dem langen Körper einer zu mollig geratenen Schlange, einem altklugen Gesicht und Stummelbeinchen, das sich bevorzugt um den Hals oder die Extremitäten von Freund und Feind wickelte.

*Ausgerechnet die Gestalt des dämlichsten aller Viecher musstest du annehmen, nicht wahr, kleiner Bruder?* Marcin streichelte das weiche, fast weiße Fell.

Joshi reagierte nicht. Sein kleiner Körper fühlte sich völlig schlaff an, wie wenn er schon gestorben wäre.

Marcin konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. So viele Jahre lang war er Anführer der Kinder gewesen und hatte sich keine Blöße gegeben. Doch hier, in der Einsamkeit der Höhle, wo ihm nur die Felsen zuhörten, gab er den Kampf auf. Er schmiegte seine Wange an Joshis pelzigen Kopf und ließ den Tränen freien Lauf. Durch all das, was geschehen war, hatte er Wut und Verzweiflung längst hinter sich gelassen. Es gab nur noch die bittere Resignation der Niederlage.

Joshis Fell war schon ganz nass, als Marcin ein fragendes Gackern hörte. Er hob den Kopf. Neben ihm saßen Lotty und Sini, Joshis Irrfitzins, die ihn betreten anschauten. Rote Flecken zeigten sich in ihrem hellen Fell – beige bei Lotty und schneeweiß bei Sini – und es war mit Asche verschmiert.

Lotty stand an Marcin hoch, die Pfötchen auf seinem Oberarm, und schnupperte erst an seiner Wange, dann an Joshi, den er immer noch gegen seine Brust hielt. Sini, erst ein Baby und entsprechend klein, kletterte an ihrem Rückenfell hoch und versuchte es ihr gleichzutun.

Marcin untersuchte beide Tiere mit seiner freien Hand nach Verletzungen. Die roten Flecken hatten alle einen Grund, aber keine der Wunden schien ernst zu sein. Erleichtert atmete er auf und stutzte. «Wir haben euch außerhalb der anderen Höhlen verloren, wo uns die Schatten jagten», sprach er mit sich selbst. «Wie konntet ihr uns in diesem verbrannten, stinkenden Land wiederfinden?»

Ein Windhauch brachte die Lichter zum Flackern.

«Ich habe sie hergebracht.»

Marcin hatte Überraschungen noch nie gemocht und todmüde, wie er war, fühlte er sich auch nicht in der Lage, mit einer weiteren umzugehen. Doch er musste. Er war der älteste der Arrya, ihr Anführer. Es war seine Pflicht.

Marcin schaute auf. In der Mitte der Höhle saß ein blauer Drache.

[…]

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In den Tiefen der Ewigkeit

von Isa Day

Band 2 der Fantasyserie «Der Weg des Heilers»

Buch und eBook Faya Namenlos

Erscheinungsdatum: Juni 2016

264 Seiten

erhältlich als eBook und Taschenbuch

ISBN eBook: 978-3-9524326-5-5
ISBN Taschenbuch: 978-3-906868-04-2

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